Von Bernhard M. Baron, OKV-Ehrenmitglied, Dipl.-Verwaltungswirt (FH); ehem. Kulturamtsleiter der Stadt Weiden i.d. OPf.
Geb. 23. 3. 1943 in Königshütte/Oberschlesien
Gest. 28. 7. 1999 in Schnaittenbach/Oberpfalz (Bayern)
Grafiker, Designer, SF-Illustrator, bildender Künstler.
Der gelernte Grafiker und Designer Jobst H. Teltschik ist gebürtiger Oberschlesier und entfernter Verwandter von Horst M. Teltschik (* 1940), dem langfristigen politischen Beraters und Vertrauten Helmut Kohls. Von 1960 bis 1964 studierte Jobst H. Teltschik an der Höheren Fachschule (= jetzt Fachhochschule) für Grafik und Werbung in Nürnberg. Nach einer Tätigkeit als Grafiker in Kulmbach
orientierte er sich beruflich 1967 nach Weiden i.d.OPf. Intellektuell beeinflusst durch die Arbeiten von HAP Grieshaber begann Jobst H. Teltschik mit Holzschnitt und Radierungen. 1971 erfolgte der familiäre Umzug nach Schnaittenbach (LKr. Amberg).
Von Bernhard M. Baron, OKV-Ehrenmitglied, Dipl.-Verwaltungswirt (FH); ehem. Kulturamtsleiter der Stadt Weiden i.d. OPf.
Es gilt das gesprochene Wort!
„Im Anfang war die Tat!“
(Goethe, Faust I, Studierzimmer, Verse 1224 – 1237)
Im Studierzimmer wird es hell. Professor Dr. Heinrich Faust begibt sich an die Arbeit. Er will die Bibel in sein „geliebtes Deutsch“ übersetzen.
„Geschrieben steht: „Im Anfang war das Wort!“
Hier stock’ ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muss es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geist erleuchtet bin.
Geschrieben steht: „Im Anfang war der Sinn.“
Bedenke wohl die erste Zeile,
Dass Deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: „Im Anfang war die Kraft!“
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schon warnt mich was, dass ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh’ ich Rat
Und schreibe getrost: „Im Anfang war die Tat!“
„Glück auf!“
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Barbara Klepsch, verehrte Kulturamtsleiterin Dr. Gabriele Lorenz, geehrter Herr OKV-Vorsitzender Gerhard Bihler, interessierte, liebe Kunstfreunde aus Annaberg-Buchholz und Weiden in der Oberpfalz.
„Im Anfang war die Tat“, so lässt der Weimarer Dichterfürst Goethe seinen „Faust I“ im Studierzimmer (Verse 1229 f.) über den ersten Satz des Johannes-Evangeliums (1. Kapitel, 1. Vers) „Im Anfang war das Wort“ philosophieren. Nicht umsonst habe ich hier und heute gerade diese „Faust“-Stelle für das markante Kunst-Jubiläum zwischen Annaberg-Buchholz und Weiden, zwischen dem „Arzgebirg“ und dem Oberpfälzer Wald ausgesucht…
Von Bernhard M. Baron, Dipl.-Verwaltungswirt (FH), OKV-Ehrenmitglied
Die heutige Oberpfalz, der Landstrich zwischen Stiftland und Regensburg, der ursprüngliche historische “Nordgau”, ist eine klassisch gewachsene deutsche Kunstlandschaft mit reizvollen Zielen und interessanten Künstlernamen.
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Der traditionsreiche “Oberpfälzer Kunstverein Weiden” (OKV), unter ihnen der langjährige Kurator und Bildhauer (böhmischer Herkunft) Günther Mauermann, ist für seine hohen Ansprüche und Erwartungen überregional bestens bekannt. Belegt durch Namen und Mitglieder repräsentiert der OKV unter dem Vorsitz der agilen Irene Fritz den gesamten Regierungsbezirk Oberpfalz.
Somit stehen nicht nur für die „Jugendstil-Stadt“ Weiden markante Namen wie Franz Friedrich, Eduard Götz, Wilhelm Vierling, Josef Linhardt oder Friedrich Roscher, - der geistige Hintergrund einer wirklichen Tradition der OBERPFÄLZER KUNSTLANDSCHAFT ist lokal-geographisch viel breiter anzusiedeln. Er umfasst das ganze künstlerische kulturgeschichtliche Spektrum.
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Am Anfang steht Albrecht Altdorfer (um 1430 – 1538), der Regensburger Maler, Graphiker und Hauptmeister der „Donauschule“, der Schöpfer des modernen Landschaftsbildes („Donaulandschaft mit Schloss Wörth“, um 1522). Ignatz Günther (1725 – 1775) war der führende Bildschnitzer des bayerischen R o k o k o, vorangegangen ist ihm der Waldsassener Bildhauer Carl Stilp (1668 – 1735). Bleibend sind auch die Werke der großen Künstlerfamilien Asam und Dientzenhofer in der Oberpfalz. Nicht zu übersehen in der Kreisstadt Neustadt a. d. Waldnaab das Lobkowitzer-Schloss des Italieners Antonio de la Porta.
Vieltalent Johann Wolfgang von Goethe skizziert auf seiner ersten „Italienischen Reise“ im September 1786 die Bleistift-Zeichnung „Donau bei Regensburg“. Der großartige englische Landschaftsmaler William Turner reist (von Venedig aus kommend) durch die Oberpfalz (Richtung Coburg) und malt im September 1840 „The Opening of the Walhalla“. Das Gemälde hängt heute in der Tate Gallery in London. Bereits 1839 hatte Leo von Klenze die von ihm entworfene „Walhalla“(zusammen mit der benachbarten Salvator-Kirche) in der weiten Donaulandschaft gemalt.